„Was passiert ist, war nicht vorhersehbar“
Der ehemalige Oberbürgermeister Ludwigsburgs Dr. Otfried Ulshöfer hat die Beerdigung Sepp Dietrichs persönlich nicht miterlebt; Er erinnert sich jedoch an die Reaktionen in Fernsehen und Zeitung. Für ihn ist es selbstverständlich, dass der Ludwigsburger Bürger Sepp Dietrich an seinem Wohnort beerdigt wurde. Die Geschehnisse rund um die Beerdigung waren für ihn dagegen überraschend: „Was da passiert ist, war für die (…) Bürger hier und auch für die Behörden nicht vorhersehbar.“
Auf die zentrale Stelle der Landesjustizverwaltung zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen angesprochen, antwortet Ulshöfer lobend, äußert aber auch Kritik:
„Ich bin der Überzeugung, dass die zentrale Stelle das Beste aus der Situation gemacht hat, was sie noch machen konnte. Was ich für bedauerlich halte, um nicht zu sagen falsch, ist, dass sie schlicht und einfach zu spät eingerichtet wurde. Man hätte sie Jahre vorher – als die Betroffenen, die man gesucht hat, noch jünger waren, einrichten sollen. Inzwischen sind die Männer über 90 Jahre alt. Aber dass es diese Stelle gab, war zwingend notwendig.“
Das gesamte Interview mit Otfried Ulshöfer können Sie sich in einer Version mit Untertiteln und in einer Version ohne Untertitel ansehen.
Kategorie: 1950 - Heute: die offizielle PartnerschaftEreignis: Beerdigung Sepp Dietrichs